Bild anzeigen

Ein bewegtes Leben von Frau Ranjitham Perampalam. Es führte während des offenen Bürgerkrieges zwischen 1983 und 2009 in Sri Lanka (Nord-Jaffna) im November 1990 für die Familie Perampalam zur Flucht nach Europa und über Italien in die Schweiz. Sie teilt ihr Schicksal mit rund drei Millionen Menschen aus Sri Lanka, die im Ausland leben, wovon etwa 30’000 Personen in der Schweiz. Die Tamilen bilden die grösste asiatische Bevölkerungsgruppe in unserem Land. Nach dem bewaffneten Konflikt in Sri Lanka ist die Menschenrechtslage zwar besser, aber noch keineswegs gut. Im Bürgerkrieg kam es zu Tötungen, Folter und Misshandlungen, aber auch Vertreibung und sexueller Gewalt. Das ehemalige Ceylon – ab 1815 Teil des britischen Weltreiches – wurde 1972 zur Sozialistischen Republik. Der Inselstaat im Indischen Ozean zählt rund 22 Mio. Einwohner. Das Land ist heute eine multireligiöse und multiethnische Nation, in der neben Buddhismus der Hinduismus, das Christentum und der Islam bedeutende Religionen sind. Die Singhalesen machen den grössten Teil der Bevölkerung aus und die Tamilen stellen die grösste Minderheit dar. Die Insel ist ein Touristenziel und bekannt für die Produktion und den Export von Tee, Kaffee, Kautschuk und Kokosnüssen. 80 bis 85 Prozent der bei uns lebenden Tamilen sind Hindus, die übrigen vorwiegend Christen. Die Mehrheit der Schweizer Tamilen verehrt den Gott Shiva, andere beten zur grossen Göttin Shakti. Es gibt über 30 Hindu-Tempel in der Schweiz. Frau Perampalam ist verheiratet, wohnte seit 1991 in Frick und seit 2009 in Gipf-Oberfrick. Die Familie hat zwei Kinder. Eine Tochter wohnt mit zwei Enkelkindern in Herznach. Die zuvorkommende und aufmerksame Frau fällt in Gipf-Oberfrick seit Jahren auf mit ihrem Lotsendienst vor dem Gemeindehaus, den es seit 2001 gibt. Mit einem freundlichen Wink zeigt sie gegenüber den Autofahrenden grosse Aufmerksamkeit, aber vor allem wird ihr Dienst für die Schüler, die Behinderten und die älteren oder gehbehinderten Menschen sehr geschätzt. Sie ist jeweils die ersten drei Wochentage im Einsatz und teilt den Einsatz mit zwei weiteren Frauen aus der Gemeinde und einem Mann. Ein Service, der hier nicht mehr wegzudenken ist. Das Dorf entlang der Landstrasse ist beidseitig etwa gleich gross. Die Strasse wird schon deshalb viel gequert und hat für den Talverkehr eine wichtige regionale Funktion.