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Im Oktober 1356 verwandelte ein grosses Erdbeben das alte Basel in einen Trümmerhaufen. Mit dem Neubau der Stadt wurde ein grosser Mauergürtel errichtet und davor ein Wassergraben. Die damaligen Vorstädte wurden in den Mauerring einbezogen. Die Ringmauer wurde mit 40 Wehrtürmen verstärkt. 7 davon waren Tortürme und das Spalentor ist einer davon. Es stand am grossen Anmarschweg, der von Frankreich her zur Rheinstadt führte, und schützte die Spalenvorstadt. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts hemmte die Stadtmauer das Wachstum der Stadt. Die Mauer wurde als überholt und einengend betrachtet. Eine eigentliche Bauwut ergriff Basel – wohl vergleichbar mit der stürmischen Bautätigkeit von heute – Türme, Tore und Mauer wurden abgebrochen. Drei Tore blieben verschont, das St. Johanns-Tor, das Alban-Tor und das Spalentor. Es steht unter Denkmalschutz. Ganz Basel ist sich einig: «Das ist das schönste Tor der Schweiz!» und steht im Rang weit vor den zwei anderen noch erhaltenen Toreingängen. Eine Restaurierung fand mit grosser Sorgfalt 1933 und erneut 2014 statt. Das Tor gilt als bedeutender Zeitzeuge. Die Mauern haben eine Dicke von zwei Metern. Das Tor zeigt zwei Fallgatter. Zwei hohe 28 Meter hohe Türme flankieren das insgesamt 40 Meter hohe Spalentor. 1474 wurde das Tor durch ein niedriges Vortor ergänzt und ursprünglich bestand eine Fallbrücke über den Stadtgraben. Nun, die Stadtentwicklung ging natürlich längst weiter. Basel rühmt sich als weltoffene Stadt. Man will keinen Abschluss mehr mit hohen Mauern. Das Tor ist heute ein Monument als Erinnerung an eine längst entschwundene Baukultur. Man staunt über das damalige Ausmass dieser Stadtbefestigung. Hier erfolgte sogar eine Verstärkung der Anlage um 1400/20 wegen befürchteter Auseinandersetzungen mit dem Burgund. Basel pflegte im Mittelalter enge Verbindungen zum Sundgau, wo man einen Grossteil des Bedarfs an landwirtschaftlichen Produkten decken konnte. Durch das Spalentor kamen die beladenen Fuhrwerke zu den Märkten in der Stadt.