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Als Dreh- und Angelpunkt haben die Bahnhöfe an der Bözbergbahnstrecke teilweise stark verloren, vorab was die Stationsbüros betrifft und den Güterverkehr. Die «Fernlenkung», das Internet und die Automaten schlechthin haben wie überall dazu ihren Beitrag geleistet. Die Verknüpfung mit den Buslinien ist wichtig geblieben, wo nicht gleich vollständig der Busbetrieb die Bahn ersetzte, wie die Bözbergbuslinie ab Frick in Hornussen, Effingen, Schinznach Dorf und Villnachern, als die SBB 1993 den Regionalverkehr zwischen Brugg und Frick einstellte. Die Bözbergbahn wurde am 2. August 1875 dem Betrieb übergeben. Die direkte 49 km lange Strecke von Pratteln über Rheinfelden und Frick durch den Bözbergtunnel wurde als Alternative zur 1858 eröffneten Hauensteinstrecke erbaut. Typische «Laubsäge-Bahnhöfe» erhielten im Schweizer Holzstil u.a. die Eiken, Mumpf und Hornussen. Etwas stattlicher ging es dann schon zu in Rheinfelden, Möhlin, Frick und Brugg. Ein beachtenswerter Bahnhof wurde aber auch an der «Bahnpforte zum Aargau» in Kaiseraugst 1920/21 durch den renommierten Brugger Architekten Albert Froelich errichtet (Bild). Das Aufnahmegebäude ist ein kraftvoller Neubarockbau unter geknicktem Walmbach, welcher vom örtlichen Baumeister Adolf Natterer realisiert wurde. Von Natterer stammen auch einige Wohnhäuser in Kaiseraugst. «Die kräftigen Eckquader sind mit Blumenreliefs geschmückt, im Erdgeschoss wurden Rundbogengewände gewählt. Die Sockelverkleidung besteht aus Granitplatten», betont die Denkmalpflege, welche die gesamte Anlage inventarisiert hat. Bahnhof und Güterschuppen wurden 2012 erneuert und im Rahmen der Bahnhofumgestaltung näher zusammengerückt. Selbst das stille Oertchen blieb erhalten. Es wurde schon 1921 anstelle der ursprünglich üblichen bei den Bahnhöfen freistehenden Abort-Häuschen direkt an das Aufnahmegebäude angebaut. Allerdings ist es nur noch als Relikt vergangener Zeiten erhalten und flugs mit dem Umbau wurde auch hier die Modernisierung auf der Linie der McClean-Privatisierung mit Münzeinwurf durchgezogen. SBB und WC bleiben in den Zügen und auf den Stationen eine Geschichte für sich.