Bild anzeigen

Ist Ihnen dieser Standort bekannt? Wir stehen da auf der markanten Wandflue über Schwaderloch bzw. Leibstadt. Die Wanderung führt von Leibstadt in einem Zick-Zack-Weg hinauf zum Bossenhaus. Hier ist das Plateau erreicht und der Aussichtspunkt auf der Flue nur eine kurze Wegstrecke entfernt. Durch das Waldgebiet können wir dank den gelben Wegweisern problemlos wieder zum Ausgangspunkt in die Flussebene gelangen. Der Ausblick hat sich hier über Jahrzehnte markant verändert. Das Rheintal präsentiert sich bei diesem Abschnitt heute als dominantes Wirtschafts- und Energieproduktionszentrum. 1984 wurde das Kernkraftwerk nach einer 11-jährigen Bauphase in Betrieb genommen. Die Jahresproduktion reicht für die Deckung des Bedarfs von über einer Million Menschen. Von den über 500 Mitarbeitenden stammen 39% aus der Region, 26% aus dem Kanton Aargau und 26% aus dem grenznahen Ausland. Die Zahl der Arbeitsplätze in Leibstadt ist zusammen mit den Gewerbetrieben (u.a. Mühle und Kuratle Jaecker) fast gleich hoch wie die Zahl der Einwohner bei rund 1.300. Umweltpolitisch ist die seit Jahren engagierte Debatte über die Kernenergie ein Dauerbrenner. In Anbetracht der Grossanlage Leibstadt muss man klar feststellen, dass die Kernkraft in der laufenden Nutzung sehr umweltfreundlich ist. Ein aufwendiges Kapitel ist aber die Stillegung und Entsorgung, was jetzt ab Neujahr am Beispiel von Mühleberg direkt mitverfolgt werden kann. Vor wenigen Wochen ging in Abu Dhabi das weltweit grösste Solarkraftwerk in Betrieb. Die Nennleistung liegt bei 1177 Megawatt und ist in etwa gleich hoch wie beim KKW Leibstadt. Es wurden 3,2 Millionen Paneele installiert und die beanspruchte Landfläche beträgt 8 km2. Sogar das ölreiche Saudiarabien will mit Solar nachziehen! Wir sind mit alternativen Energien gefordert. Das hier im Rhein direkt sichtbare RADAG-Wasserkraftwerk von Albbruck-Dogern, in Betrieb seit 1933 und ab 2009 erneuert und erweitert steht für die Erneuerung und ist mit dem Umgehungsgewässer in der Entwicklung vorne für eine umweltgerechte Nutzung der Wasserkraft. In der brisanten Klimafrage steht vor allem die Nutzung der Kohle in scharfer Kritik, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit betrachtet vor allem in Indien und China.