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Sie ist in Südeuropa heimisch bis hin zum Kaukasus. Im Jura ist sie wenig verbreitet. Es findet sich als Beispiel ein Bestand an der Summerholde, der steilen Bergfalte nördlich der Wasserflue (Bild). Hier ist gegen Süden ein extremer Steilhang und der Grat zeigt gut sichtbar die übliche Bewaldung mit Fichte und Buche auf der nördlichen Seite. Auf der Südseite, die arm an Humus und oft «staubtrocken» ist, sowie mit dem Kalkgestein durchmischt, scheint die Flaumeiche ihren geeigneten Standort zu haben. In Italien wurde einst geschätzt, dass Flaumeichenwälder in über 20% der Landesfläche die natürliche Vegetation bilden würden, der tatsächliche Anteil ist aber nur noch bei 1 %. Bei uns ist sie vor allem im Wallis vertreten, wo Beobachtungen zeigen, dass Föhrenwälder absterben und die Flaumeiche einen Ersatz bieten kann. Im Süden Deutschlands ist sie im Kaiserstuhl vertreten. Sie besiedelt nährstoffarme Böden und hat geringe Ansprüche an die Nährstoffversorgung. In unseren Jurasteillagen wird sie im Blick auf den Klimawandel immer wieder als Alternative zu anderen Hölzern, vorab der Buche, ins Spiel gebracht. Zur Buche dürfte sie aber keinen vertretbaren Ersatz bilden können. Die dicke Borke diente früher der Gerbstoffgewinnung. Sie gilt als bedeutende Wirtsart von bedeutsamen Trüffel-Arten. Das ringporige Holz ist nicht in Kern- und Splintholz differenziert. So hat der Baum zahlreiche gekrümmte Holzfasern und auch die Stämme sind oft stark gewunden. Als Bau- oder Konstruktionsholz ist deshalb die Flaumeiche wenig geeignet. Hopfenbuche oder Wildbirne können typische Begleitbaumarten sein. Die Flaumeiche verjüngt sich über Eicheln und Stockausschläge. Die Eicheln sind klein und schlank, das Fruchtnäpfchen ist flaumhaarig und die Schuppen überragen den Becherrand. Der Baum kann ein maximales Alter von bis zu 500 Jahren erreichen.