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Stadt und Land zwischen Enge und Freiraum – Bundesfeiertag, Tag der Besinnung, ein Blick auf das, was für uns alle Zukunft bedeutet: Boden, Luft zum Atmen, Freiraum und Lebensqualität für Mensch und Tier. In Basel, Zürich und im Aargauer Jura erwähne ich drei Flecken Erde, die allesamt damit zu tun haben. In Basel, dem Schweizer Tor zur Welt, der Lebensader als Zugang dank dem Fluss zum Meer, zudem Wirtschafts- und Handelspforte für den Austausch von Gütern. Existenziell für unser Land. Man will die Hafenanlage ausbauen. Das Projekt «Gateway» ist prädestiniert für den Güterumschlag Bahn-Camion-Schiff. Ein umweltgerechtes Vorhaben, welches vor allem dank der «Container-Erfindung» mustergültig ist. Auf dem heute nicht mehr genutzten Areal der Deutschen Bahn befinden sich aber seltene Pflanzen und Tiere und finden hier einen geschützten Wanderungskorridor von Nord nach Süd. Eine Knacknuss. Aber es bleibt keine andere Wahl, als einen zukunftsgerichteten Konsens zu suchen. In Zürich soll ein neuer Park inmitten der Stadt entstehen. Nach dem «Grünbuch der Stadt» sind grosse Teile der Kreise 3 und 4 massiv unterversorgt mit Freiraum. Eine weitere bauliche Verdichtung sei nicht denkbar, obwohl die Stadt zentralen Wohnungsbau dringend nötig hat. Als Bürostadt allein kann man nicht überleben. Nun bietet sich der sogenannte Seebahngraben, also der Bahnabschnitt zwischen Hohlstrasse und Bahnhof Wiedikon für die Überdeckung an. Ein Graben, der vergleichbar ist mit dem Bahneinschnitt auf der Möhliner Höhe. So könnte auf einen Schlag ein neuer Park inmitten der Stadt entstehen mit gegen 42’000 m2 Fläche, was etwa vier Mal dem Sechseläutenplatz entsprechen würde, ohne dass dafür Bauland geopfert werden muss. Die Quartieraufwertung und die Wohnbauförderung wären beachtlich. Aargauer Jura: Das Bild oben zeigt die drei Strihen zwischen Staffelegg und Benkerjoch. Ein Freiraum, einfach da. Voller Buchenwälder, Weiden, Wiesen und Äcker mitten im Jurapark Aargau. «Die Schweiz bietet eine Vielfalt an naturbelassenen Naherholungsgebieten. Mich erstaunt immer wieder aufs Neue, was für Naturwunder direkt vor unsern Haustüren zu entdecken sind», schreibt Felix Mauerhofer im «Touring». Es sind Landschaft, Regionalprodukte, Pflanzen und Tiere in grosser Vielfalt. Landwirtschaft ist arbeitsintensiv und kostet. In vielen Dörfern sind die Steuern hoch und ohne den Finanzausgleich des Kantons wären die Lasten nicht tragbar. Es gibt Juragemeinden mit 70 bis 100 km Forst-und Feldwegen, die zugleich Wander-, Bike- und Erholungsrouten bilden. Der Freiraum Jura zwischen den Agglomerationen, der Park in Zürich und das Hafenprojekt in Basel sind Beispiele für das was die Schweiz ausmacht, Wohn- und Lebensqualität. Ein menschen- und naturnaher Lebensraum.