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Bereits 1240 wurde neben dem Gasthof Adler in Frick durch Ita von Alt-Homberg ein Spital gegründet. Das Spital bestand während 600 Jahren! Mit einem Spital von heute hatte diese Institution allerdings nur wenig gemeinsam. Die Spitäler des Früh- und Hochmittelalters waren für Fremde, Pilger, Durchreisende, für Kranke, Arme und andere Hilfsbedürftige bestimmt. So auch das alte Spital von Frick. Es wurde bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts betrieben. Das Haus gelangte dann in Privatbesitz, hatte «Zur alten Post» weiterhin eine öffentliche Bedeutung und an der Hauptstrasse Nr. 86 zeigt noch heute das Gebäude mit der Aufschrift «als Spittel gegr. anno domini um 1240» die ursprüngliche fürsorgerische Aufgabe. Die Armen blieben üblicherweise bis zu ihrem Tod im Spital führt Werner Fasolin in «Frick – Gestern und Heute» von 1996 aus und zeigt mit einem kleinen Rechnungsposten von 1817 ein ergreifendes Beispiel dafür: «Den Betschwestern welche bei der Alten Rüggin im Spital wachten Kerzen Stöck Fr. 9.–». – Der Aargauer Spitalpionier und Arzt Dr. Heinrich Bircher argumentierte, für den Kanton Aargau benötige es eine Zentralanstalt in Aarau und Kreisspitäler in Baden, Frick, Wohlen und Zofingen. Im Grossen Rat wurde 1882 dann entschieden, vorerst eine Krankenanstalt in Aarau zu bauen und im ehemaligen Kloster Muri eine Pflegeanstalt. Nach der Jahrhundertwende hatte der Kanton endlich mehr Mittel für Spitalbauten zur Verfügung. Der Krankenpflegeverein Laufenburg nutzte die Gunst der Stunde und erwarb 1904 das ehemalige Kapuzinerkloster in welchem 1905 das Bezirksspital mit je 16 Betten für Frauen und Männer eröffnet werden konnte. – Der Sprung ins heute. Eine kantonale Uebersicht über die Fallzahlen zeigt an der Spitze die Kantonsspitäler Aarau und Baden und dann mit grossem Abstand die weiteren kantonalen «Listenspitäler»: Hirslanden Aarau; Gesundheitszentrum Fricktal; Kreisspital Freiamt in Muri; Spital Zofingen und die Spitäler Menziken und Leuggern sowie die Klinik Villa im Park, Rothrist. Zudem insgesamt acht grosse ausserkantonale Institutionen, wie die Universitäts- und Kinderspitäler in Zürich und Basel. 2013 besuchten 82 % der Patienten Kantonale Listen-Spitäler, 5.8 % ausserkantonale und 12.2 % übrige Spitäler. Weiter sind auf der Liste die Psychiatrischen Dienste Aargau zu nennen mit einen grossen Anteil von Königsfelden, vielen regionalen Diensten, Listenspitälern im Suchtbereich, sowie Kliniken in Luzern und Basel. Damit ist aber der grosse Bereich der Nachsorge und Rehabilitation, z.B. Barmelweid, Zurzach und Rheinfelden nicht erfasst, sowie die Institutionen für Pflege und Betreuung, wie die Kranken- bzw. Pflegeheime und die Spitex. Das Wachstum ist aufgrund dieser Auflistung enorm, aber es ist nicht nur mit Zahlen und Kliniken breitgefächert, sondern auch mit den immer weiter ausgreifenden Spezialitäten, anspruchsvollen Eingriffen und einer komplexen Medizin.