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Im März/April blüht sie wieder. Sie ist eine Rarität im Jura auf kalkhaltigem Boden in lichten Föhrenwäldern oder trockenen Wiesen in sonniger Lage. Sie gehört zur Familie der Hahnenfussgewächse, wird zwischen 5 und 30 cm hoch und später bilden die Früchtchen mit ihren langen, behaarten Griffeln ein haarschopfartiges Gebilde. So nennt man sie im Volksmund auch „Wildmannli“. Die Form der halb geschlossenen Blüte ähnelt einem Glöckchen oder auch einer Kuhschelle. Die Verkleinerungsform „Kühchen“ hat zur Bezeichnung „Küchen“-Schelle geführt, was demzufolge nichts mit einer Küche zu tun hat. Die gewöhnliche Küchenschelle findet auch häufige Verwendung in unsern Gärten. Aber in der offenen Flur hat sie Mühe und hat sich auf wenige ideale Standorte zurückgezogen. Bekannt in unserer Region sind die Magerwiesen in Südwestlage am Strihen in Oberhof bzw. Asp-Densbüren am Waldrand in unmittelbarer Nähe zu den Stockmatthöfen. Man kann von der Bushaltestelle auf dem Benkerjoch in dieses Gebiet gelangen oder kann direkt beim Weidstall an der Benkenstrasse bei der grossen Kurve nahe den Benkenhöfen parkieren und zu einer Rundwanderung in das Strihengebiet ansetzen. Die Küchenschelle ist geschützt. Schon in der Antike fand sie Verwendung als Heilmittel. Hippokrates setzte sie gegen hysterische Angstzustände ein. Aber Achtung, alle Pflanzenteile der Küchenschelle werden als hochgiftig bezeichnet. Von einer etwas lockeren Anwendung als Volksheilmittel ist unbedingt abzuraten. Immerhin schaffte sie schon einmal den Titel „Blume des Jahres“ im Jahre 1996, womit man auf ihren bedrohten Status aufmerksam machen wollte.