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Viele vermuten, der wuchtige Brocken hoch oben im Hotzenwald sei ein eiszeitlicher Findling. Vergleichbare Giganten, die tatsächlich in der Eiszeit von den Alpen in den Aargau befördert wurden, gibt es in ansehnlicher Zahl. So auch das Naturdenkmal in Wohlen/Bremgarten, der Erdmannlistein, welcher in der Würmeiszeit vom Reussgletscher aus dem Aarmassiv in das Mittelland gelangte. Dieser Stein im Hotzenwald auf 775 m.ü.M. nennt sich Solfelsen oder Pelzkappenstein und bekam an Ort nach einem sehr langdauernden Verwitterungsvorgang sein heutiges Aussehen. Im Umfeld lösten sich offensichtlich weiche oder weniger harte Gesteinsschichten, das „Urgestein“ blieb. Der Brocken ist 5,4 m hoch, hat ein Volumen von 88 m3 und eine Masse von 230 Tonnen. 1895 kaufte der damalige Vorsitzende der Sektion Säckingen des Schwarzwaldvereins, Paul Streicher, das 44 Aren grosse Areal mit dem Solfelsen. 1950 erfolgte die Registrierung als Naturdenkmal und Eigentümer ist heute der Schwarzwaldverein. Die Steingruppe gehört zum Grundgebirge des Schwarzwaldes. Sie besteht aus hartem Gneiss bzw. Granit und damit zu einer Gebirgsmasse, welche nur bei Laufenburg mit dem Schlossberg auf schweizerischem Territorium zu finden ist. Der Rhein vermochte hier als unermüdliche „Steinsäge“ den massiven Fels zu durchdringen. Der Solfelsen bietet eindrückliche Ausblicke in den Schweizer Jura und das Rheintal. Wie erreichen? Von Bad Säckingen aus, man kann oberhalb des Bergsees parkieren, wandern wir durch das Schöpfebachtal zur Röthekopfhütte und gelangen zum Hochrhein-Höhenweg. Vor dem Jungholzer-Sendemast markiert ein Wegweiser den Pfad nach links zum gesuchten Felsen. Möglich ist auch die Fahrt direkt nach der Gemeinde Egg und zum Jungholz, wo sich in der Nähe des Stutenmilchhofes ein kleiner Parkplatz befindet. Hier zeigt der erwähnte Wegweiser die kurze Wanderung zur besonderen Steingruppe an, in welcher der überraschend mächtige und dominante Solfelsen sofort unsere Blicke auf sich zieht.