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Seit 1995 trägt ein Weg, welcher beim Stadtspital Triemli bis zur Krankenpflegeschule in Zürich führt den Namen „Marie-Heim-Vögtlin-Weg“. Der Schweizerische Nationalfonds vergibt jährlich den MHV-Preis zur Förderung qualifizierter Wissenschaftlerinnen. 2016 erschien die Briefmarke “Helvetia 100, 1845-1916 mit der Schriftzeichnung: Dr. med. Marie Heim“. 2007 ist eine umfassende Biographie erschienen. Viel Ehre und Würdigung für die pionierhafte erste Schweizer Aerztin sind sehr berechtigt. Sie wurde 1845 im Alten Pfarrhaus von Bözen geboren. Eine Wegbezeichnung im Geburtsdorf und am Haus eine Schrifttafel erinnern an die erste Schweizerin, die an der Universität Zürich das Studium der Medizin absolvierte. Sie war auch Mitbegründerin des ersten Schweizer Frauenspitals in Zürich mit der angegliederten Krankenschwesternschule. Marie Heim war die Tochter des Dorfpfarrers von Bözen und dessen Ehefrau Henriette geb. Benker. 1868 äusserste sie den Wunsch, Medizin zu studieren und Aerztin zu werden, was einen schweizweiten Skandal auslöste. Die Zulassung zum Studium und später zu einer eigenen Arztpraxis in Zürich wurde erst nach einer Intervention des Vaters möglich. Sie heiratete 1875 den bekannten Geologieprofessor Albert Heim. Die beiden hatten zwei Kinder, Arnold und Helene. Frau Heim setzte sich für das Frauenstimmrecht ein, welches bekanntlich nach einem langen Weg 1971 eingeführt wurde und sie war in der Abstinenzbewegung aktiv. Sie starb 1916 infolge einer langdauernden Lungenkrankheit. – Aktuell ist die Forderung der politischen Gleichberechtigung wieder hoch im Kurs. Zu Recht, weil seit der Einführung des Rechtes die Vertretung der Frauen in den Parlamenten nach der Blütezeit in den Jahren nach 1971 wieder rückläufig ist. Wenn hier die Würdigung einer Aerztin der ersten Stunde erfolgt, so wäre sie nicht vollständig, wenn ein empfindlicher Misstand in der Aerzte-Hierarchie nicht erwähnt würde: Seit Jahrzehnten zeigt die Lohnstatistik im Gesundheitswesen ein kaum begründbares Schlusslicht. Wer? Die Frauenärztinnen an den Kinderkliniken!