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In Schinznach-Dorf fliesst seit Jahrhunderten der Warmbach talwärts als wichtiger Teil der örtlichen Wasserversorgung. Die Quelle liefert 600 Liter/Minute. Sie ist im Bereich Oberdorf in einen kleinen Kanal ausgestaltet und kann nötigenfalls auch das Mühlrad antreiben. Noch heute besteht eine zweckmässig einfache Zuflussregelung. Vom Mühleraum her kann ein „Zapfverschluss“ ausgelöst werden und mit einer Fallhöhe des Wassers von 4,5 m erfolgt der Antrieb von Wasserrad und Mahlwerk. 1948 wurde das Gebäudeensemble des ehemaligen Armenhauses, die frühere Untervogtei und die mittlere Mühle (1317 erstmals urkundlich erwähnt) unter Schutz gestellt. Das baufällige Haus Nr. 10 über der Fassung der beiden Warmbachquellen wurde nicht zuletzt aus Gründen des Quellenschutzes von der Gemeinde 1993 erworben und 1998 abgebrochen. Bereits 1375 wurde eine Warmbach-und Brunnenverordnung erlassen. „Es soll niemand Unsauberes, weder Kessi noch Häfen, am Warmbach waschen. Wenn einer badet soll er aus der Badstube das Abwasser nicht in den Bach ableiten. Wer dies übertritt bekommt 3 Schilling Busse.“ Die Warmbachquelle zeigt bis zu 50 franz. Härtegrade und gilt als sehr hart. Im Vergleich hat das Regenwasser 0-7 Grad, ist also sehr weich und Quellwasser aus dem Jura kann zwischen 15 bis 42 Grad ausweisen, von mittelhart bis sehr hart. Neben dieser hohen Wasserhärte hat der Warmbach zwei weitere Besonderheiten. Die Schüttung der Quelle ist zuverlässig konstant und hat ihre Lieferqualität auch im Hitzesommer 2018 gezeigt. Das Einflussgebiet ist sehr gross, was bereits die ausgeschiedene Schutzzone ausweist, welche bis auf die Höhe des Chalm reicht oder bis in die Gebiete Eich und Milchbrunnen in Thalheim und eine Fläche von rund 230 Hektaren umfasst. Beeindruckend ist auch die Wassertemperatur. Sie fällt selten unter 13 Grad Celsius weshalb auch der Name „Warmbach“ entstanden ist.