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Seit 1954 ist der Steinbruch Gabenchopf in Betrieb. Er ist gut verborgen, obwohl er direkt auf dem Höhenzug des Villiger Geissberges liegt. Die Holcim Schweiz AG baut hier Kalk und Mergel ab für die Zementherstellung. Pro Jahr sind das rund 1.2 Mio. Tonnen mittels 40 bis 50 Sprengungen. Die achtköpfige Steinbruchcrew fördert das Material mit Muldenkippern zum Brecher, welcher es zerkleinert. Ein 3.8 Kilometer langes Förderband fördert dann das Material in das Zementwerk nach Siggenthal. Ein neuer Riesendumper konnte kürzlich in Betrieb genommen werden. Er hat 1200 PS und 91 Tonnen Nutzlast. Er wurde bei der Einweihung auf „Käthi“ getauft und die wirkliche Käthi Jutzet im Personalrestaurant öffnete die Champagnerflasche. Steinbruch und Zementwerk haben weiterhin eine grosse wirtschaftliche Bedeutung, wenn man nur die aktuelle rege Bautätigkeit bedenkt. Wirtschaftliche und oekologische Interessen auf einen Leist zu bringen ist anspruchsvoll. Werkleiter Michael Suter betonte, dass der Steinbruch in Zusammenarbeit mit Naturschutzorganisationen – er liegt im Jurapark Aargau – renaturiert werde. „Bereits während der Abbautätigkeit renaturieren wir Teile des Steinbruchs, z.B. durch die Anlegung von kargen Schuttflächen, Wald-, Strauch- und Wiesenbereichen oder Wassertümpeln, die laufend neue, heute selten gewordene Lebensräume für Tiere und Pflanzen schaffen.“ Hier im Steinbruch Gabenchopf lassen sich einheimische Orchideen, Gämse oder seltene Amphibien wie die Gelbbauchunke beobachten. Der Villiger Geissberg ist ein typischer Jura-Tafelberg. Die obersten Sedimentationsschichten sind rund 120 Mio. Jahre alt. Die mächtigsten Schichten sind die Wangener-Geissberg- und Effingerschicht. Holcim setzt auf den direkten Austausch mit der regionalen Bevölkerung und organisiert im Zementwerk regelmässig Führungen. Es ist geplant, in Zukunft auch im Steinbruch Gabenchopf vermehrt spezialisierte Führungen für interessierte Gruppen anzubieten. Gemeindeammann Probst von der Juraparkgemeinde Villigen stellt fest, dass die Gemeinde seit Jahren gute Kontakte mit Holcim pflege und er begrüsst es mit der neuen Kommission Natur und Landwirtschaft diese Zusammenarbeit zu intensivieren. Die umsichtige Nutzung der natürlichen Ressourcen ist sinnvoll. Beachtenswert sind auch die kurzen Transportwege vom Rohmaterial zum Werk und auf die Baustellen.