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Die Entwicklung der Bier- Bad- und Kurstadt hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Wie überall in der Nordwestschweiz wird gebaut, verändert, ergänzt und entwickelt. Ein solcher Boom löst geradezu den Wunsch nach etwas Beruhigung, Geschichte und Altstadt aus. Getreu dem Spruch in der Rheinfelder Altstadt: „Lasst uns am Alten hangen, so es gut ist“. Aus einem Marktflecken hat sich im Laufe des 12. Jahrhunderts während der Herrschaft der Zähringer eine befestigte Stadt entwickelt. Sie war einige Zeit reichsfrei und gelangte dann 1439 dauerhaft unter die habsburgische Herrschaft. Noch immer ist oben am Rathaus das rot-weiss-rote Bindenschild stummer Zeuge dieser österreichischen Vergangenheit. Es war eine schicksalhafte Verbindung mit erhabenem Glanz in der Blütezeit der Kaiserin und grossem Elend im Wirrwarr des 30-jährigen Krieges. Obwohl mit Stadtmauer, Wassergraben, Wehrgang, Stadttor, Toren und Türmen diese wehrhafte Stadt vermeintlich gut ausgerüstet war, wurde sie von 1638 bis 1650 von schwedischen und französischen Truppen besetzt. 1797 von Frankreich erobert, gelangte die Stadt 1802 zur Schweiz und ist seit 1803 Bezirkshauptort. Im obersten Stock des Fricktaler-Museums beim Rathaus ist dieses Modell der mittelalterlichen Stadt ausgestellt. Eine Besonderheit, eindrücklich und sehenswert. Das Modell dürfte nach Meinung des Hochbauamtes in den 1980-er Jahren entstanden sein. Grund dazu mag die 850 Jahr-Feier der Stadt gewesen sein. Zu Beginn der Altstadtplanung war das Anschauungsobjekt jederzeit ein guter Wegweiser und bestimmt auch in der Vorbeurteilung für die Verleihung des nationalen Wakkerpreises von 2016. Seit etwa 25 Jahren betreut die Modellbauerin Regula Horst das Altstadtmodell. Bei wahrnehmbaren Veränderungen wird es angepasst bzw. aktualisiert und die Kosten jeweils von den Verursachern getragen (Auflage in der Baubewilligung). Es lohnt sich beim Museumsbesuch dieses umfassende und kompakte Modell der mittelalterlichen Stadtanlage zu besichtigen.