Bild anzeigen

Auf dem Plateau am südlichen Abhang des Homberges über dem Dorf Biberstein liegt die Juraweid. Bereits 1901 wurde hier ein Ausflugrestaurant eröffnet. 1943 erwarb die Pferdezuchtgenossenschaft Weide und Landwirtschaftsbetrieb. 1972 kaufte der Kanton das Gesamtareal gemeinsam mit der Stadt Aarau, später blieb es im Alleinbesitz des Kantons und es schwirrte lange die Idee herum hier eine Art „Aargauisches Kleinmagglingen“ zu realisieren. Aber diese Pläne scheiterten und 2015 verkaufte der Kanton die Juraweid mit Landwirtschaftsbetrieb an die Gemeinde Biberstein und Pro Natura. Ein junger Landwirt hat die Pacht des Bio-Bauernbetriebes übernommen und ab Neujahr hat auch das Restaurant eine neue Wirtefamilie. Peter Bernhard hat mit der Ehefrau Carmen und der Tochter Caroline die Gastwirtschaft Juraweid gepachtet. Der neue Wirt ist seit über 30 Jahren in der Gastronomie tätig. Er ist mit seiner Frau fast fluchtartig in die Schweiz gereist. Zehn Jahre war er in Südafrika. Seine Familie hatte dort fünf Rinderfarmen mit zuletzt 1200 Hektaren Land. Warum verliess er das Land, das er liebt und in dem er seine Frau gefunden hat? Seit einer umstrittenen Gesetzesreform droht weissen Grundeigentümern die Enteignung. „Ich will, dass meine Tochter alleine in die Schule laufen kann, so wie früher“, sagte Peter Bernhard im Regionaljournal. „Die Schulen in Südafrika sind abgeriegelt wie Gefängnisse. Weder Kinder noch Frauen können sorglos draussen herumlaufen“. In jeder Hinsicht eine harte Lebensschule. „Etwas kleines, feines wie die Juraweid ist perfekt für uns“, sagt er weiter. Der Gasthof in Biberstein erinnere ihn an das Bergrestaurant Foppa in Flims, das er vor seiner Zeit in Südafrika während 12 Jahren führte. Im Gasthof Juraweid will er den Fokus auf die Schweizer Küche legen. Weiterhin wird es regionale Produkte geben, teils direkt vom Juraweid-Hof. Die Juraweid ist ein ideales Ausflugsziel. Man kann mit dem Auto von Biberstein hochfahren, aber auch auf Wanderwegen aus der näheren und weiteren Region das Ziel erreichen oder kleinere Spaziergänge unternehmen. Gaststube, Kachelofenstübli und Gartenwirtschaft sind sehr einladend. Der Blick auf den Aareraum und das Mittelland sind eindrücklich. Höhenwärts (Bild) gewahrt man den Homberggrat und den höchsten Punkt mit 772 m, die markante Gisliflue.