Im Museum Schiff in Laufenburg zeigt ein Gemälde von 1784 (links im Bild) die Verbindungsbrücke der beiden Laufenburg, wie diese von 1577 bis 1796 ausgestaltet war. Eine Art Zweiteilung der Brücke über dem tosenden Laufen und mindestens hälftig mit einer Ueberdachung. Am 20. Oktober 1796 wurde dieses Bauwerk von französischen Revolutionstruppen definitiv abgefackelt. Das war auch das Ende für die kleine Kapelle, welche in der Brückenmitte platziert war. Sie war dem Heiligen Antonius geweiht. Bereits während dem Dreissigjährigen Krieg wurde die Brücke 1639 niedergebrannt und eine neue Brücke entstand samt der Kapelle 1653. Das war nicht selbstverständlich. Nur weil die Brücke für die beiden Laufenburg von geradezu existenzieller Bedeutung war für die städtische und regionale Wirtschaft und die Anbindung an den Fernverkehr konnten auch die notwendigen Geldmittel bereitgestellt werden. Der Rheinübergang mit der Kapelle war eine Kuriosität. Nur hier wurde eine Kapelle errichtet. Direkt durch die Kapelle führte die Durchfahrt für die Frachtwagen. 2011 konnte der Museumsverein mit der neu formierten Ausstellung Gebauter Glaube Kirchen, Klöster und Kapellen am internationalen Museumstag aufwarten. Etwas ganz besonderes ging dabei in Erfüllung. Theodor Bachmann aus Laufenburg hat mit viel Geduld und Liebe zum Detail ein Modell der 1796 abgebrannten Brückenkapelle geschaffen. Das Kunstwerk schenkte er dem Museumsverein. Er investierte gut 500 Stunden und liess eigens für dieses Modell eine Antonius-Figur in einer Skulpturenschnitzerei in Italien anfertigen. Im 17. und 18. Jahrhundert war die Heiligenverehrung bedeutungsvoll. Kapellen, welche Antonius von Padua gewidmet waren, wurden vielerorts errichtet, so z.B. auch in Mellingen. Ungewohnt war er hier als Brückenheiliger. Er galt nicht nur als Patron der Vergesslichen, sondern auch als Begleiter der Reisenden und Beschützer der Schiffbrüchigen. 1652 wurde eine Niederlassung des Kapuzinerordens in Laufenburg begründet mit einem Kloster, welches am heutigen Spitalstandort errichtet und 1985 abgebrochen wurde. Die Kapuziner feierten über viele Jahre Gottesdienste und Andachten in der Brückenkapelle. Das Modell der Kapelle kann jederzeit im Museum besichtigt werden. Offen jeweils Mittwoch von 14.00 bis 16.00 h und Samstag/Sonntag von 14.00 bis 17.00 h.
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Über das Bild der Woche
Genau seit dem 13. November 2008 betreue ich eine Wochenrubrik im heutigen «Fricktal-Info». Ursprünglich unter dem Namen «Schnappschuss der Woche im Dreiklangland Aare-Jura-Rhein» , erscheint die Publikation seit Gründung des Jurapark Aargau schlicht unter «Bild der Woche». Ich habe alle Ausgaben archiviert und staune selber darüber, dass Mitte Juli 2018 die 500. Publikation! erfolgt. Weiterlesen…
Impulse und Hinweise Ihrerseits sind jederzeit möglich unter apbircher@bluewin.ch
Danke für Ihr Interesse! Peter Bircher