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Es schmerzt sehr, was die Aargauer Zeitung am 7. April 2017 schrieb: „Laufenburg und Frick beklagen den Verlust von 450 Arbeitsplätzen. Aarau freut sich über den grössten Zuzug von Jobs seit Menschengedenken“. Gemeint ist damit der Neubau für die nationale Stromnetzbetreiberin Swissgrid. Vor allem, dass damit der traditionsreiche Standort Laufenburg für die Stromleitzentrale grossteils aufgegeben wird, ist schwer nachvollziehbar. Ueber Jahrzehnte wurde der „Stern von Laufenburg“ aufgebaut. In der Landschaft lässt sich das leicht feststellen. Insgesamt 10 Hochspannungsleitungen führen über Laufenburg und gehen von diesem Knoten aus in das europäische Netz. Diese Bündelung ist auch für die Schweiz im Herzen Europas von zentraler Funktion für die Versorgungssicherheit. Sie bildet eine Drehscheibe für den Ausgleich von Bedarfs- und Produktionsspitzen im In-und Ausland. Eine Ausgleichsfunktion, die teils dramatische Ausmasse angenommen hat, weil zum Beispiel die vielen Windparks in Deutschland nur wenige der notwendigen Speicherkapazitäten vorweisen können. Da ist die schweizerische „Alpenbatterie“ mit Staumauern und Ausgleichsbecken geradezu eine Notwendigkeit. Der Zusammenschluss der Stromnetze zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz fand massgeblich 1958 statt und gilt als Pionierleistung in der Stromgeschichte. Heute sind am kontinentaleuropäischen Stromnetzwerk rund 30 Länder mit über 530 Millionen Konsumenten angeschlossen. Die Schaltanlage in Laufenburg hat längst mit der Einführung der Stationsleittechnik eine wichtige Vorreiterrolle in Europa übernommen, vor allem in Schutz-, Steuerungs-, Mess- und Ueberwachungsfunktionen. Was wird in Laufenburg bleiben? Hoffentlich mehr, als das, was ein erboster Bürger in Kaisten an einer Informationsversammlung schon vor Jahren in Kürze prägnant in der Frage zusammenfasste: „Jää, bliibt eus numme no d`Wöschhänki?“ Im nächsten Beitrag mehr über die neue Zentrale in Aarau.