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Eine markante Kalktuff-Ablagerung ist in Wittnau auf halber Höhe im Waldgebiet nördlich des Altenberges zu sehen. Der Steilhang besteht aus nach Norden geneigten Kalkschichten. Kalk ist wasserlöslich. Wasser kann zwischen die Kalkschichten, durch Spalten und Klüfte einsickern und dort Kalk auslösen. Dadurch können über Jahrhunderte Höhlen, ja ganze Höhlensysteme entstehen. In den Höhlen sammeln sich grosse Mengen Wasser. Es entsteht ein natürliches Wasserreservoir. Die Ausgänge der Höhlen sind eng, sodass das Wasser aus diesen „Höhlenseen“ nur allmählich abfliessen kann. Ein so talwärts abfliessender Bach hat – allen Trockenperioden zum Trotz – immer Wasser. Das scheint auch an dieser Dauerfeuchtstelle in Wittnau so zu sein. Kalktuff ist ein weiches Sediment und feinkörnig. Ist es verhärtet, wird es löcherig. Kalktuff entsteht durch die Kalkausführung aus stark kalkhaltigem Quellwasser. Aus dem zu Tage tretenden Wasser entweicht Kohlenstoffdioxid an die Luft. Die Erwärmung des Wassers begünstigt das noch und ebenso eine niedrige Fliessgeschwindigkeit. Der Kalk wird ausgesondert. Alles was sich im Bereich des fliessenden Wassers befindet, wie Sand, Steinchen, Wurzeln, Moose und andere Pflanzenteile wird mit einer feinen Kalkkruste überzogen. Es findet eine Art „Versteinerung“ statt. Im Laufe der Jahre entsteht so eine immer grössere Aufwölbung im Gelände. Hier oberhalb eines Waldweges mit einem grossem Moosteppich. Ueberall quillt Wasser hervor. Ein vergleichbarer Kalktuff-Teppich findet sich im gleichen Waldgebiet an der Strasse Richtung Bächlimatthöfe und ein Tuffgraben ist bei Auenstein an der Aare in der Nähe des Kraftwerkes bekannt, wo von der Gisliflue her ohne Unterbruch Wasser abfliesst. Bekannt sind auch die „Tüfels Chillen“ nahe der Töss Richtung Bänntal bei Kollbrunn ZH, wo früher sogar ein Kalktuffvorkommen abgebaut wurde.