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Es gibt gegen 1,5 Mio. Fundstücke in Augusta Raurica. In Wechselausstellungen werden immer wieder solche im Museum präsentiert, vorab diejenigen, welche in den letzten 100 Jahren ausgegraben wurden. Darunter ist auch der berühmte Silberschatz, welcher aus 50 Kilogramm reinem Silber mit seinen Platten, Schüsseln, Tischgeräten und Münzen ein einzigartiges Ausstellungsgut bedeutet. Es muss ein besonderer Augenblick gewesen sein, als die damalige Löwenwirtin Marie Schmid 1961 Prof. Dr. Rudolf Laur-Belart von den eigenartigen Funden beim Schulhaus Kaiseraugst berichtete. Aufgrund von Planierungs-und Baggerarbeiten wurde der Schatz an der Kastellmauer lokalisiert. Dieser bedeutende Fund hat einen prioritären Platz im Museum, aber noch sehr vieles wäre von den eingelagerten Funden zu zeigen. Die Geschichte der colonia augusta raurica (Römerstadt) in Augst BL und des castrum rauracense (Kastell am Rhein) unter dem alten Dorfteil von Kaiseraugst umfasst rund 500 Jahre und begann 44 n.Chr. Die Stadt, welche in ihrer Blütezeit im 1. und 2. Jh. n.Chr. 10 -15.000 Menschen zählte, hat zum Teil mächtige Spuren hinterlassen, die bis heute manifest sind. Das monumentale Theater war mitten in der Stadt. Es bildet die Hälfte eines Ovals und öffnet sich nach Westen hin zur Tempelanlage. Das Theater vermochte gegen 10.000 Menschen zu fassen und wurde umfassend restauriert. Es ist das grösste erhaltene Theater nördlich der Alpen. Der Podiumstempel auf dem Schönbühl war ein wuchtiger Steinbau mit Säulengängen in römischer Tradition errichtet. Er könnte mit dem Kaiserkult in Zusammenhang gestanden haben. Vermutlich wurde er bei der Auflassung (Zerfall) der Oberstadt in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts aufgegeben. Dennoch ist die markante Aufschüttung mit der monumentalen Treppe, welche auf das erhöhte Plateau führt, beeindruckend und bildet bewusst den Abschluss zum offenen Oval des gegenüber liegenden Theaters. Bild: Markante Bauten, ein Museum und fast unzählige Bodenfunde überraschen immer wieder die Besucher. Als Beispiel diene dieser grosse Schlüssel aus Bronze mit einem Griff in der Form eines Löwen. Er wurde nahe der Anlage Schönbühl gefunden, dürfte 1900 Jahre alt sein und es handelt sich möglicherweise um den Schlüssel des Tempelportales.