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Im Jurapark Aargau wurde ein weiterer interessanter Themenweg eröffnet, ein Parcour zu historischen Häusern in Küttigen. Der Flyer weist zu insgesamt 25 Bauten oder Beschreibungen hin, vom Horenhof im Weidhölzli über das Zollhaus bis zum Armenhaus „Spittel“. Die Rundwanderung vermittelt einen Einblick in das traditionelle Dorfbild und in den bäuerlichen Alltag, welchen der Lokalhistoriker Kurt Graf beschreibt. An der Vorstadtstrasse zeigt sich ein Hochstud-Haus. Es hat seine ursprüngliche Form erhalten, erlitt schon 1821 Brandschäden, trotzte aber mit dem Strohdach dem Zahn der Zeit und wurde erst 1891 mit Ziegeln gedeckt. Es war ein typisches Bauernhaus, um die 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts nach „Bernerart“ errichtet. Die Statistik zeigt für 1764 nur etwa 110 Kühe in Küttigen, 1919 deren 240 und als Dorf der vielen „Rucksackbauern“, mit Erwerbsmöglichkeiten im nahen Aarau, zählte man 1764 60 Ziegen und 1919 die stattliche Zahl von 350 dieser Nutztiere. Im Bild zeigen wir das „Bänker Huus“ erbaut 1822 an der Vorstadtstrasse durch Grossrat und Bezirksrichter Heinrich Dubs-Wehrli. Er war Bauer und Fuhrmann. So musste die Scheune, sowie der Pferde-und Kuhstall relativ gross dimensioniert sein. Die Eisenräder an der Scheunenwand trieben mit Lederriemen diverse Geräte an: Rübenhäcksler, Holzfräse, Jauchepumpe oder Getreidemühle. Die Inschriften am Tenntor weisen auf das Alter des Hauses und den Erbauer hin. Küttigen hat auch eine interessante Geschichte der Gaststätten. Der Durchgangsverkehr über das Benkerjoch und die Staffelegg verschaffte dem Gastgewerbe stets viel Kundschaft. So gab es in Rombach vier Gasthöfe und deren sieben entlang der Dorfstrasse Richtung Jurapässe. Als krönender Abschluss der früher möglichen intensiven Pintentour bot sich das Restaurant Oberdorf an der Benkenstrasse an, welches denn auch im Volksmund “Zum letzten Batzen“ genannt wurde. Unterlagen sind erhältlich über <www.kuettigen.ch> www.kuettigen.ch oder <www.jurapark-aargau.ch> www.jurapark-aargau.ch. Es sind Führungen möglich, speziell auch durch die alte Mühle. Man kann aber auch auf eigene Faust einen sehens- und lesenswerten Küttiger-Historie-Rundgang unter die Füsse nehmen.