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Drei Dinge haben der längsten gedeckten Holzbrücke Europas (80 cm! länger als die Kapellbrücke in Luzern) im Laufe der Jahrhunderte arg zugesetzt oder die Nutzung radikal verändert: Der Krieg, das Hochwasser und das Auto. Die Brücke wurde 1272 erstmals urkundlich erwähnt. Ein Hochwasser zerstörte sie 1570 so umfassend, dass der Wiederaufbau 20 Jahre lang dauerte. Aber die Freude war von kurzer Dauer. 1633 wurde sie Opfer des 30-jährigen Krieges und 1678 wurde sie durch französische Truppen zerstört und war erst wieder 1699 verkehrstauglich. Die von Blasius Balteschwiler errichtete alte Rheinbrücke wollte man 1932 sogar abbrechen. Aber sie blieb und eine weitere Bedrohung 1939 überstand diese ebenfalls, als verordnet wurde, dass alle öffentlichen Ausgaben in Deutschland als kriegswichtig anerkannt sein müssten. 1979 hatte der Autoverkehr ein unerträgliches Ausmass angenommen und nordwärts entstand die neue Rheinbrücke. Die alte Flussquerung wurde zur Velo-und Fussgängernutzung „heruntergestuft“. Mit dem Kraftwerkbau wurde die Fluss-Sohle um 3 Meter vertieft, folglich mussten die Pfeiler verstärkt werden. Das Kraftwerk ist der Brücke offenbar wohlgesinnt. Hier wird immer wieder Treibholz aufgefangen und der Durchfluss bei der Brücke wurde durch die erwähnte Absenkung vergrössert. Ein Glück, haben doch schon bei Hochwasser nur wenige Zentimeter mehr Freiraum das nötige Schluckvermögen sichern können. Die umfangreiche Sanierung der Brücke kostete 1991 1.3 Mio. DM, wovon die Schweiz knapp einen Drittel beisteuern musste. Eigentlich grosszügig von deutscher Seite, weil die Landesgrenze stramm in der Mitte des Flusses verläuft, was auf der Brücke die weisse Linie markiert.